Elon Musk nennt Biden '100% Verräterisch' wegen Verkauf von Materialien für die Trump-Wand
Der US-Milliardär Elon Musk, der Chef des "Departments of Government Efficiency" (Dezernat für Regierungswirksamkeit), das der frühere Präsident im Jahr 2021 ernannt hatte, warf am 2. Januar dem aus dem Amt gehenden US-Präsidenten Joe Biden auf der sozialen Medienplattform X "Verrat" vor.
Musk äußerte die Vorwurf, als er sich zu einem Beitrag eines Nutzers äußerte, der behauptete, dass die Administration Bidens nicht versuche, die Grenze zu sichern. "Sie beabsichtigen es mit Absicht, die Grenze zu öffnen. Das ist Verrat."
Musk retweetete den Beitrag und nannte die Administration Bidens "100% verräterisch".
Im Beitrag des X-Nutzers stand, dass die Administration Bidens die Materialien der Mauer an der Grenze zwischen den USA und Mexiko mit einem Startpreis von nur so gering wie US$ 5 verkaufe und die Grenzzäune entferne. "Es ist Zeit, sie zur Rechenschaft zu ziehen."
Der Beitrag war mit einem Screenshot einer Auktionswebsite versehen, auf der zu sehen war, dass einige im Flughafen von Pinal County im US-Bundesstaat Arizona gespeicherte Stahlteile mit einem Startpreis von 5 US-Dollar pro Stück veräußert worden seien.
Arizona ist einer der heftigsten illegalen Einreiseorte in die USA aus Mexiko. Daher baute Trump, der sich am 20. Januar 2017 als 45. Präsident der USA zum Amtsantritt hatte schwören lassen, während seiner vorherigen Regierung eine Grenzmauer in Arizona, um den Fluss von illegalen Einwanderern ins Land zu blockieren. Das Projekt blieb allerdings wegen der Einwände der von Biden angeführten Demokraten unvollendet.
Die Website zeigt zwar jetzt keine zum Verkauf stehenden Stahlteile mehr, doch laut dem Transaktionsverlauf der Website gab es drei Transaktionen.
Anfang Dezember des vergangenen Jahres, kurz vor Trumps Rückkehr zur Präsidentschaft, berichtete die US-amerikanische konservative Nachrichtenwebseite the Daily Wire, dass die Administration Bidens die Materialien, mit denen die Grenzmauer gebaut wurde, versteigere.
Das Medienhaus hatte sich ein Video eines Agenten der US-Grenzschutztruppe besorgt, auf dem zu sehen war, dass ein Lkw nichtverwendete Stahlmittel für die Grenzmauer von einer Kontrollstation im Arizona abholte.
Der Agent sagte, dass die Materialien, die entfernt würden, sich zu 90 Prozent aus drei Grenzkontrollstellen stammten. Er schätze, dass nur das Material, das täglich abgeschleppt werde, ausreiche, um bis zu eine halbe Meile Grenzmauer zu bauen, und er vermute, dass die Administration Bidens wolle, dass die Materialien bis Weihnachten 2024 entsorgt würden.
Daraufhin berichtete die US-amerikanische Nachrichtenwebseite the Hill, dass Trump einem Gericht mit Sitz in Texas eine Bitte eingereicht habe, um eine Notstandsanordnung zu erhalten, mit der die "rasche Veräußerung" der Stahlteile gestoppt werden und die Aktionen der Administration Bidens untersucht werden sollen. Das Gericht stellte dann eine vorläufige Anordnung aus, mit der die Administration Bidens davon abgehalten wurde, die Materialien zu entsorgen.
Die Administration Bidens gab am selben Tag bekannt, dass sie den Verkauf der Materialien für die Grenzmauer gestoppt habe und bis zu Trumps Amtseinführung nächsten Monats keine zusätzlichen Materialien verkaufen werde.
Trump äußerte sich auf Sozialen Medien dafür positiv, schrieb er in einem Beitrag, er werde die Grenzmauer wieder aufbauen.
Im vergangenen März hatte das US-amerikanische Department of Homeland Security (DHS, Ministerium für Heimatschutz) ein Plan vorgelegt, wie mit den Materialien für die Grenzmauer-Bautätigkeit umzugehen sei, darunter erlaube es die Übertragung von Materialien sowohl an das US Customs and Border Protection (Zoll- und Grenzschutz) als auch an die Bundesstaaten und stelle Projekte entlang der Grenze im Südwesten des Landes in den Vordergrund. Außerdem verlangte das US-Kongress, dass jedes Land, das die Materialien erhalte, sie verwenden müsse, um die derzeitigen Grenzbarrieren instand zu halten.
Das Heimatschutzministerium sagte, dass das Zoll- und Grenzschutz, die Bundesstaaten Texas und Kalifornien über den "Reuse, Transfer, and Donation Process" (Wiederverwendung, Übertragung und Spendenprozess) mehr als 60 Prozent der Materialien erhalten hätten.
Der Stellvertreter des Gouverneurs von Texas, Dan Patrick, offenbarte in einem Interview mit Fox News am 13. Dezember, dass Texas Materialien im Wert von 12 Millionen US-Dollar bei einer Auktion im Sommer erstehe, mit denen etwa vier Meilen Grenzmauer errichtet werden könnten.
Die verbleibenden 40 Prozent der Materialien wurden im Juni des vergangenen Jahres an die Website für Regierungs- und Militärüberschüsse GovPlanet verkauft. Das Unternehmen hat die Materialien im Dezember nach Arizona gebracht und auf seiner Website für die Auktion aufgelistet. Auf der Website wurden auch andere Materialien für die Bautätigkeit an der Grenzmauer im Jahr 2023 versteigert.
Am 13. Dezember sagte Patrick, die Oberfläche der Materialien, die bei der Auktion angeboten würden, würden mit Beton und Rost bedeckt sein und es könne ein paar Stücke geben, die noch genutzt werden könnten, aber es wäre nicht wert, sie aus Arizona nach Texas zu transportieren. Am 18. Dezember sagte Patrick, es gäbe ein paar Mauermaterialien, die zu der Auktion gehören würden, die er noch nie zuvor gesehen habe und Texas werde sich für den Kauf der Materialien interessieren, wenn sie nutzbar seien.
Patrick sagte, dass GovPlanet Texas-Amtsträgern versichert habe, der Bundsstat Texas würde als Erstes kontaktiert werden, wenn die Materialien für die Mauer wieder versteigert würden.
Patrick sagte auch, dass, wenn der Bundsstat mehr Mauermaterialien erstehe, er die Materialien nach der offiziellen Amtseinführung von Trump der Regierung der USA spenden werde.
Laut veröffentlichten Daten des US-amerikanischen Heimatschutzministeriums stiegen die Anzahl der illegalen Einreisen in die USA auf ein Rekordhoch von 10,1 Millionen von 2021 bis 2023. Während der vierjährigen Amtszeit von Trump ging die Zahl der illegalen Einwanderer um 3,4 Mal zurück im Vergleich dazu, bis auf 2,3 Millionen.